Vorbereitungen vor der Operation
Der Vorteil einer geplanten Mandel-OP ist, dass Sie den Termin einige Zeit im Voraus kennen und folglich auch für die Zeit nach dem Krankenhausaufenthalt gewisse Vorbereitungen treffen können. Beachten Sie die folgenden Ratschläge, und Sie sind für die Zeit nach der Entlassung aus dem Krankenhaus gut gerüstet. Stellen Sie sich mental darauf ein, dass Sie rund zwei Wochen lang so gut wie nichts selbst machen können und viel Hilfe benötigen. Optimal wäre es daher, wenn Sie sowohl Helfer rekrutiert haben, als auch so viel wie möglich im Vorfeld schon vorbereitet haben. Schöner Begleiteffekt: Ihre Helfer – Familie und/oder Freunde – werden es Ihnen danken und umso lieber bei den alltäglichen Aufgaben behilflich sein.
Mein Tipp: Erkundigen Sie sich im Vorfeld, ob das Krankenhaus oder der Belegarzt eine hohe Fallzahl an Mandelentfernungen vorweisen kann. So wissen Sie, dass Ihre Ärzte viel Praxis haben und die Patienten offenbar zufrieden waren. Routine sticht dabei meist Seniorität, da Ihnen tendenziell mit einem HNO-Facharzt, der täglich Gaumenmandeln entfernt, besser gedient ist, als mit einem Chefarzt, der diesen vergleichsweise unkomplizierten Eingriff nur noch selten (beispielsweise für zahlende Privatpatienten) vornimmt. Berücksichtigen Sie bei der Wahl außerdem (nachrangig), wie weit Sie von dem Krankenhaus entfernt wohnen, denn falls es zu einer Nachblutung kommen sollte, wäre es vorteilhaft, wenn Sie in das gleiche Krankenhaus kämen.
Ratschläge
Wer hilft nach der OP? Was kann im Vorfeld erledigt und besorgt werden? Welche Lebensmittel kann ich schon mal besorgen? Wie lange werde ich voraussichtlich ausfallen?
Voruntersuchung
Wie verläuft der Tag vor der OP? Welche Untersuchungen stehen an und wie lange muss ich dafür einplanen? Was sollte ich mit dem behandelnden Arzt ansprechen? Welche Informationen muss ich zu Vorerkrankungen bereit haben? Welche Infos bekomme ich bzgl. meiner OP am nächsten Tag?
Tasche packen
An was muss ich für die Zeit im Krankenhaus denken? Was brauche ich und auf was kann ich verzichten? Kann ich nach der OP lesen oder eigenen sich Hörbücher besser? Was hilft gegen den (üblichen) Lärm auf dem Flur, damit ich gut schlafen kann?
Ich wurde nach der Mandelentfernung am 3. post-operativen Tag entlassen und hatte am selben Nachmittag zu Hause dann eine schwere (spritzende) Nachblutung, die eine Not-OP zur Stillung erforderte. Die Blutung war am rechten Zungengrund ganz unten, wo die Mandel an der Zunge „anstößt“. Ich hatte mich an alle Verhaltensregeln gehalten und es war wohl einfach nur Pech. Ich saß gerade relaxed auf dem Sofa und las Nachrichten. Man merkt es am Anfang kaum, ich hatte nur auf einmal das Gefühl, zuviel „Speichel“ im Mund zu haben, und einen blutigen Geschmack. Beim Blick in den Spiegel war die rechte Rachenseite und Backenzähne dann blutig und ich dachte „naja, das ist wohl eine Nachblutung, aber ist ja nicht so schlimm, das bisschen Blut“. Kaum hatte ich den Gedanken zuende gedacht, sprudelte das Blut plötzlich, als hätte man einen Wasserhahn aufgedreht, alle 4 Sekunden war der Mund voll, ich konnte gar nicht so schnell ausspucken. Also erst mit der Hand vor dem Mund zum Telefon gerannt, um den Rettungswagen zu rufen, während es durch die Hand durchtropfte, und dann den Eisschrank nach Kühlendem durchwühlt. Ich hatte leider zu hause vor dem Gang ins Krankenhaus zur Mandelentfernung KEINE Kühlkompressen (Eiskrawatten) aus der Apotheke besorgt und auch keine Eiswürfel im Gefrierschrank vorbereitet. Das sollte man unbedingt tun, BEVOR man zur OP ins Krankenhaus geht. Schreibt es Euch auf die Einkaufsliste zur Vorbereitung drauf: 3-4 Eiskrawatten aus der Apotheke zu hause in den Eisschrank legen und 2-3 Tüten Eiswürfel vorbereiten, BEVOR Ihr zur OP ins Krankenhaus fahrt. So habt Ihr das im Notfall parat. Da ich nichts dergleichen vorbereitet hatte, musste ich halt als Nackenkühlung alles Gefrorene verwenden, was ich gerade im Eisschrank vorfand, das ist absolut nicht ideal! Zum Glück habe ich es dann damit bis ins Krankenhaus geschafft, wo ich notoperiert wurde, um die Blutung zu stillen (nochmalige Verödung an der Arterie, die aufgegangen war, und Vernähung der Ader).