Erfahrungsberichte I

Alle Erfahrungsberichte kommen direkt von Leserinnen und Lesern der Seite und sollen meine Sicht ergänzen. Ich stelle in unregelmäßigen Abständen die Rückmeldungen aus dem Kontaktformular online, weshalb ich mich über weitere Einsendungen freue. Viel Spaß bei der Lektüre 🙂

Weitere Erfahrungsberichte sind hier zu finden.

 

Erfahrungsbericht 1:

Vielen Dank für Ihre aufklärende Seite, die mir die Angst vor der Operation nahm.  Zunächst wollte ich nicht „Doktor Google“ bemühen, aber ich fühlte mich, wie auch Sie,  unvorbereitet und die Aussagen von anderen Krankenhauserfahrenden empfand ich eher als „stell‘ dich nicht so an“. Dank Ihren Schilderungen weiß ich, was es mit den Nachblutungen auf sich hat, was ich vorbereiten kann, und worauf ich sonst zu achten habe.  Es gibt nichts Schlimmeres als nicht mal erahnen zu können, worauf man sich einlässt. Tatsächlich wird der Begriff der Nachblutung nur in den Raum geworfen und nicht viel dazu gesagt. Generell wird sehr viel allgemein gehalten.

Gerne schildere ich Ihnen meine Erfahrung als Frau und Mutter:

Im Grunde war es in etwa so ähnlich wie von Ihnen geschildert, nur bei mir hat man im Krankenhaus darauf bestanden keine Schonkost (die harten Brotkrusten musste ich unbedingt essen) und vor allem nicht zu gründlich zu kauen. Das war bei mir anscheinend genau richtig. Ich hatte keine Probleme mit Blutungen oder so etwas in der Richtung. Die Kruste war schnell weg und es ist alles optimal geheilt und ich habe keine Probleme gehabt, trotz husten, Erkältung und ab und zu fest hängenden Tabletten. Ich hatte nur in der zweiten Woche sehr starke Schmerzen trotz Schmerzmitteln, aber das musste ich aushalten, weil eine höhere Dosierung zum Pulsaussetzen geführt hätte. In dieser  Zeit waren die Eiskrawatten sehr, sehr hilfreich. Zudem hatte ich in den vier Wochen eine belegte Stimme vom Intubieren und noch öfters ein Überlaufen der Nase, wenn ich große Schlucke getrunken habe. Und das mit den Haaren war mir in den drei Wochen herzlich egal. Das allgemeine Schwächegefühl hatte ich allerdings keinen Tag, mir ging es nach der Operation bereits sehr gut. Insgesamt war das Schwierigste sich zu auszuruhen, weil das mit einem Kleinkind zu Hause kaum möglich ist.

Heute, drei Monate danach, gehts mir gut und ich habe auch kein Problem mit dem Verschlucken oder merke irgendetwas davon. Und ich persönlich würde eine Chefarztbehandlung empfehlen, wenn dieser noch praktiziert. Bei mir war er eine „Koryphäe“ auf diesem Gebiet und das Operationsergebnis wurde ausgiebig gelobt.

 

Erfahrungsbericht 2:

Eines vorweg: Danke für die von Ihnen erstellte Homepage! Sie war und ist eine große erste Hilfe nach meiner Mandel-OP.

Ich bin Ende 30 und somit war wahrscheinlich das Schmerzempfinden bei mir in den ersten zwei Wochen relativ hoch im Vergleich zu meinen Zimmergenossinnen im Alter von 23 bzw. 26: ich habe bis zum 12. Tag  Schmerzmittel genommen, auch wenn die letzten zwei Tage „nur“ noch zwei Mal täglich (v.a. abends) 600 Iboprofen.
Danach war ich stolz, endlich im „Club der Schmerzmittelfreien“ angekommen zu sein.
Heute ist der 20. Tag und es ist immer noch so, dass ich abends beim Schlucken und nach vielem Reden einen Kloß spüre bzw. noch leichte Schmerzen an den Seiten gern bekomme. Zudem geht das Gähnen nur sehr beschränkt, was ein Fortschritt ist. Ein Gähnen war die ersten 2 Wochen aufgrund der Schmerzen absolut nicht möglich.

 

Erfahrungsbericht 3:

Ich habe meine Mandeln vergangenen Donnerstag entfernt bekommen und wurde bereits am Sonntag entlassen.
Die Schmerzen verhalten sich so, wie Sie es beschrieben haben. Manchmal nur gering, aber oft auch sehr stark und ohne Schmerzmittel kaum zu ertragen.

Was mir noch gefallen würde, wäre eine Auflistung was man so als Medikation bekommt, da ich immer sehr skeptisch gegenüber Medikamenten bin und gerne vergleiche was andere Patienten für Medikamente bekommen haben.

Diese habe ich bekommen:

4 * am Tag Schmerzmittel: Voltaren Dispers 46,5mg Wirkstoff Diclofenac
2 * am Tag einen „Magenschoner“: Omeprazol
Morgends und Abends ein Antibiotikum: Metronidazol 400mg
(Die Einnahme von Antibiotika ist wohl optional wurde mir gesagt, beugt jedoch Entzündungen vor. Auch hätte man dann nich so starken Mundgeruch, wie oft im Internet von anderen Patienten beschrieben)

Die Höchstdosis an Diclofenac ist laut Beipack auf 150mg begrenzt. Sowohl im Krankenhaus als auch mein Artzt hat mir die Einnahme von maximal 4 Tabletten empfohlen. Sollte die Dosis immer noch nicht ausreichen, könnte ich ein anderens Schmerzmittel nehmen: Novaminsulfon (Ibuprofen sei ungeeignet).

Vielen Dank für diese sehr informative, sehr verständlich geschriebene Seite!

 

Erfahrungsbericht 4:

Guten Abend, ich habe Ihren Erfahrungen sehr aufmerksam gelesen und mir diverse Tipps geholt. So bin ich dann letzte Woche Dienstag ins Krankenhaus und habe mir die Mandeln entfernen lassen. Heute an Tag 10 nach der OP ist ein erstes Resümee möglich. Mein persönlicher „Schmerzverlauf“ war etwas anders. Bereits an Tag 2 gesellten sich zu den Halsschmerzen auch erstmals Ohrenschmerzen. Beides nahm an Tag 3 mächtig zu und erschwerten bis einschließlich Tag 6 jedes essen, trinken und sprechen. Eine spürbare Besserung stellte sich erst mit Tag 8 ein. Leider habe ich einen Teil der Schmerzmittel nicht gut vertragen, habe es jedoch auch versäumt, noch eindringlicher nach Magenmitteln zu verlangen. Hier ist einfach energisches Nachfragen wichtig, um seinen persönlichen Weg zu finden. Dennoch habe ich von Tag 0 an versucht zu essen und möglichst viel zu trinken. Beides hat sehr zum Heilungsprozess beigetragen. Zum Thema Hygiene ist meine Erfahrung, dass man ruhig von Anfang an Zähne putzen kann. Ich habe es getan, mit besonderer Vorsicht natürlich, und es hat gut funktioniert. Auch war ich an Tag 8 beim Friseur-auch ohne Komplikationen…
Vielen Dank noch einmal für Ihre sehr hilfreiche Seite!

 

Erfahrungbericht 5: 

Ich habe alle Erfahrungsberichte gelesen und finde es schon fast beängstigend wie viele Parallelen sich auftun.

Ich habe ziemlich genau eine Woche geschafft, seit dem die Mandeln raus sind. Meine Zunge und mein Zäpfchen sind extrem geschwollen von der OP. Mein Zäpfchen war so angeschwollen, dass es dauerhaft meine Zunge berührte. Wie man sich vorstellen kann, ist das äußerst unangenehm, weil man einen ständigen Hustenreiz hat. War deine Zunge nicht geschwollen? Da ich darüber nichts gelesen habe. Ich hoffe das sich dass bald normalisiert. Da sie so dick ist, dass sie eigentlich nicht in meinen Unterkiefer passt und man beim Herausstrecken die Zahnabdrücke sieht. Ich hoffe einfach, dass ich es bald überstanden habe.

Die Seite ist super. Hätte ich schon vorher finden und lesen sollen. Die Übersicht der Speisen gefällt mir auch besonders gut.

 

Erfahrungbericht 6:

Ich möchte mich als Erstes für Ihre Seite herzlich bedanken,  die mir Mut und etwas Sicherheit gibt, und auch meine Angst ein wenig dämpft.
Ich stand vor der Entscheidung OP ja oder nein und hatte mich für ein NEIN entschlossen (meine Angst war größer, bin über 5o und hörte je älter, um so grösser die Komplikationen).
Mandelentzündungen hatte ich schon öfters. Es lagen aber immer wieder ein paar Jahre dazwischen, nur seit 2 Jahren bekomme ich sie regelmäßig 1 x im Jahr und nun erfolgte die Schlimmste die ich je hatte, so dass ich zur Notaufnahme musste und mir dort eine „Spaltung“ (Abszess wird aufgeschnitten und mit Eisenzange Inhalt ausgequetscht und dies alles nur unter örtlicher Betäubung) unterziehen musste. Das waren die schlimmsten Schmerzen meines Lebens. Ich lag darauf 6 Tage stationär (zum ersten Mal in meinem Leben).
Nach 3-wöchiger Einnahme von Antibiotika bekam ich alles wieder in den Griff (die Angst vor den Schmerzen blieb), fühlte mich auch wieder fit und konnte (endlich) wieder arbeiten gehen. Genau 1 Woche später bekam ich die nächste Entzündung.
Diesmal ohne langem Warten fuhr ich direkt in HNO, wo ich wieder mit Antibiotika „beglückt“ 🙂 wurde. Zu einer Wiederholung einer Spaltung kam es Gott sei Dank dadurch nicht. Der Arzt riet mir aber ausdrücklich, doch endlich die Mandeln entfernen zu lassen.
Meine größte Angst sind die Schmerzen und die evtl. entstehende Nachblutung (aufgrund meines Alters) aber nicht die Vollnarkose oder der Krankenhausaufenthalt etc. Ich werde mich operieren lassen, deshalb bereite ich mich schon mal via Internet etwas vor. Dank Ihrer Webseite fühle ich mich nun sicherer was meine Angst betrifft und stehe oder sitze 🙂 dem Arzt auch nicht mehr ganz so kopflos gegenüber.
Nochmals vielen lieben Dank!!
Bitte halten Sie diese Seite für Ängstliche Menschen wie mich offen!!!!

 

Erfahrungsbericht 7:

Ich hätte Ihre Seite definitiv schon früher lesen sollen. Die ganzen Informationen, die Sie zusammengetragen haben, findet man in der Richtigkeit in keinem anderen Portal (oder gar beim Arzt).
Ich habe vor 6 Tagen meine Mandeln entfernt bekommen und sitze nun heute Abend, am Entlassungstag auf meinem Bett und kann wie so oft nicht einschlafen. Insgesamt erkenne ich mich in Ihren Artikeln wieder, allerdings habe ich auch ein paar andere Erfahrungen gemacht, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte.

1. Ich bekam vorher kein Beruhigungsmittel, was mich sehr verwirrte, da meine Zimmernachbarin eines bekam und es mir auch versprochen wurde. Pech gehabt 😉
2. Meine Narkose wurde durch das Präparat Fentanyl eingeleitet, wodurch ich schon eine mäßige Übelkeit empfand.
3. Bereits im Aufwachraum brauchte ich zweimal eine weitere Dosis Schmerzmittel, beim ersten Mal war es Pethidin (starker Hustenanfall und wiederholt Übelkeit), beim nächsten Mal direkt 1g Novalgin. Ich kann nur sagen, es ist nicht gut, wenn man aus dem medizinischen Bereich kommt und seine Vitalwerte analysieren kann und sich somit selbst überwacht 😉
4. Die Übelkeit rächt sich und ein paar Stunden später am Abend musste ich mich mehrmals übergeben, an Essen war nicht zu denken. Nach meinem ersten (begleiteten) Toilettengang musste ich mich eine geschlagene Stunde ausruhen! Ich bin dann in einen ruhigen Schlaf gefallen.
5. An Tag 1 und 2 nach der OP ging es mir erstaunlich gut, ich war richtig stolz auf mich, ein ganzes Toast zu schaffen! Über die Zeit wollen wir jetzt mal nicht reden, schließlich zählen ja die Ergebnisse, nicht wahr?
6. Wie von Ihnen bereits geschrieben ging es ab Tag 3 bergab. Ich schaffte morgens wie abends lediglich ein halbes Toast mehr und fühlte mich richtig schlapp und k.o.. Ich war sehr dankbar, dass mein Besuch dafür Verständnis hatte und schnell wieder weg war. Ich blieb fast die ganze Zeit im Bett und auch die Gespräche zu meiner Zimmernachbarin gestalteten sich immer kürzer, meist redeten wir erst zum Mittagessen wieder. Die Ohrenschmerzen setzten zudem mit einer Heftigkeit ein, von der ich geschockt war/bin.
7. Heute, am fünften Tag nach der OP sind die Halsschmerzen immer noch sehr schlimm, wechseln sich aber von der Stärke mit den Ohrenschmerzen ab. Ich habe Novalgin und Voltaren verschrieben bekommen und bin sehr froh, dass ich noch Ibuprofen zuhause habe. Ich scheue mich nicht mehr davor, sie einzunehmen, bevor mir wieder eine durch Schmerzen bereitete schlaflose Nacht bevorsteht.
8. Ich durfte direkt ab Tag 1 normal duschen und Zähne putzen! Natürlich nur bei lauwarmem Wasser.
9. Habe mich heute auch schon mit Baby-Brei eingedeckt und zahlreichen anderen, hoffentlich leicht essbaren, Nahrungsmitteln.
10. Ich ersehne Tag x herbei, wenn endlich die Schmerzen weniger werden.

Vielen Dank für das Erstellen dieser Seite! Sie ist sehr gut geschrieben und man kann sich Trost abholen (auch durch die ganzen Leserkommentare).

18 Kommentare zu „Erfahrungsberichte I“

  1. Vielen Dank für die super Homepage. Diese Berichte sind mir eines voran, sie sind alle schon von den Mandeln befreit. Ich habe es noch vor mir und wirklich Angst, dem HNO-Arzt ja zu sagen.
    Dieser hat mir nämlich gesagt, dass dieser Eingriff kein Spaziergang sei. Keine Ahnung was dies bedeutet. Aber immer wieder Angina mit hohem Fieber (40.5) und Hals und schluckweh, ist auch kein zuckerschlecken und vermutlich vergleichbar mit den OP Schmerzen.
    Ich hatte schon Knochenmarkentfernung im Beckenkamm und bestimmt 6 Wochen heftigste Schmerzen. Kann man dies vergleichen!!!???
    Zudem bin ich chron. Schmerzpatient, da müssen die Medikamente ev. etwas mehr sein. Morphium nützt gar nichts, das bespreche ich dann mit meinem Schmerzarzt, der kann bestimmt helfen und hat die richtigen Medikamente.
    Und dann die Frage, wird die Zungenmandel mitentfernt?

    Vermutlich muss die Entfernung sein, da muss ich durch und dann ist es nach ein paar Wochen vorbei.
    Bis zum Termin lese ich alles nochmals durch und mache mich schlau.
    Danke

    1. Christian Brechtel

      Hallo Theres,
      vielen Dank für die freundliche Rückmeldung!
      Sie schaffen das genauso wie die vielen anderen vor Ihnen 🙂 Im Netz findet man ja überdurchschnittlich viele Schilderungen, wo es nicht optimal gelaufen ist. Davon nur nicht verunsichern lassen. Ich glaube ein Spaziergang ist die Mandelentfernung tatsächlich nie, aber ich kenne unzählige Fälle, wo die Patienten nach der OP sagten „Wie? Das soll es gewesen sein?“. Also nur Mut. Wenn es medizinisch indiziert ist, dann gibt es vermutlich ohnehin keine echte Alternative.
      Beste Grüße und das Versprechen das ich irgendwo auf der Seite so auch geschrieben habt, wiederhole ich gerne: Einmal durch und dann haben Sie nie wieder eine Mandelentzündung. Nie wieder!

  2. Erst einmal vielen Dank für diese informative Seite! Ich (23 Jahre) bin heute bei Tag 7 angekommen und ohne Schmerzmittel geht bei mir noch nix. Ich hatte auch sehr große Angst vor dem Eingriff aber nach über 7 Jahren Erfahrung mit Mandelentzündungen (mind. 3 mal im Jahr) gab es keine andere Lösung mehr.

    Meine Frage wäre nun, wie lange man denn nach der Mandel-Operation noch krank geschrieben wird. Ich hatte gestern (10.11) einen Termin bei meinem Hausarzt und dieser wollte mich bis zum 14.11. krank schreiben (op war am 04.11). Als ich dann geschockt antwortete, dass ohne Schmerzmittel weder sprechen noch essen geht, hat er mich dann (sichtlich genervt) bis zum 18.11 krank geschrieben (arbeite im Büro mit vielen Telefongesprächen). Zudem wollte er nicht einmal meinen Hals anschauen und weitere Schmerzmittel wollte er mir auch nicht verschreiben (Schmerzen sind schon nicht so schlimm und ich sollte sie eh reduzieren). Meine Schmerzmittel, die mir vom Krankenhaus mitgegeben wurden langen nur noch bis Tag 9. Nun bin ich etwas verwirrt. Wie lange wird man normalerweise nach der Mandel-op krank geschrieben?

    Trotz der schmerzen bin ich froh, dass die Mandeln endlich draußen sind. Der Schmerz wird irgendwann weg sein und dieser Gedanke macht es doch erträglicher als gedacht :)!

    1. Hallo Christina,

      vielen Dank für die freundliche Rückmelden – das ist wirklich sehr nett! 🙂
      Inzwischen bist du schon über Tag 10 hinaus, es ist also fast geschafft.

      Was die Frage angeht, so kann ich hier keine verbindliche Auskunft geben. Ich selbst habe im Krankenhaus ein Rezept für die identischen Schmerzmittel für zuhause mitbekommen. Eine Krankschreibung hängt vermutlich immer vom individuellen Verlauf ab, aber mir erscheint es auch etwas kurz – zumal es bei dir ja auch beruflich wenig sinnvoll erscheint, nach kurzer Erholungszeit wieder (übereilt) arbeiten zu gehen. Ich würde dazu nochmals mit dem Arzt sprechen, bzw. die ausgestellte Krankschreibung verlängern lassen.

      Weiter alles Gute – und ja, der Schmerz ist auf jeden Fall weg und dann steht ja auch nie wieder eine Mandelentzündung an 😉
      Viele Grüße
      Christian

  3. Zunächst vielen Dank für die Mühe (und Kosten), die du dir mit der Seite gemacht hast. Sie war mir eine große Hilfe.

    Ich bin 40 Jahre alt und meine OP war vor 17 Tagen. Ich war gleich der erste morgens. Gegen Abend bekam ich eine Nachblutung und musste in der Nacht ein zweites Mal operiert werden. Insgesamt verbrachte ich elf Tage in der Klinik. Ein exaktes Schmerzprotokoll möchte ich nicht abgeben, da es bei jedem anders abläuft und die Lektüre im Vorfeld auch nichts bringt. Ich persönlich hatte neben den eigentlichen Wundschmerzen noch Schmerzen im Unterkiefer, die bis in die Ohren zogen.

    Die Schmerzmedikation lief bei mir so ab, dass ich, zwischen 07:00 und 22:00 Uhr alle drei Stunden abwechselnd Ibuprofen und Paracetamol bekam. Für die Nacht gab es v. a. Novalgin, das bei mir am besten wirkte. Als auch das für drei Tag nicht ausreichte bekam ich morgens und abends zusätzlich je 10mg Targin, das unter das Betäubungsmittelgesetz fällt. Sämtliche Schmerz- und Betäubungsmittel habe ich gut vertragen. Einzig die beiden Vollnarkosen bescherten mir überdies für zwei Tage unangenehmen Muskelkater.

    Die Schmerzen sind mittlerweile viel besser, nur das Essen ist noch unangenehm. Über den Tag gönne ich mir vor der Hauptmahlzeit noch eine Ibuprofen. Nachts schlafe ich gut durch. Problematischer ist meine Stimme. Sie ist noch dünn und nach 10 min sprechen werde ich heißer. Das war anfangs aber noch viel schlimmer. Das Intubieren finden die Stimmlippen nicht so gut…

    Allen, die der Eingriff noch bevorsteht meine persönlichen Tipps:
    1. Schlafmaske und Ohrenstöpsel einpacken, zumindest wenn man kein Einzelzimmer hat
    2. Laptop und DVDs mitnehmen (lesen ging bei mir jedenfalls nicht)
    3. Gegen die Ohrenschmerzen half mir die Eiskrawatte, mit der ich den Unterkiefer und die die Ohren (sic!) kühlte
    4. Wenn Essen einfach nicht geht (auch wenn man ständig dazu ermuntert wird): Auf der Station gab es Fresubin, ein Drink mit vielen Kalorien und in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen (300 kcal auf 200 ml). Das hat mich „auf den Beinen gehalten“
    5. Lasst euch nur besuchen, wenn es euch auch danach ist.
    6. Schlafen ging bei mir in erhöhter Lage deutlich besser. Daheim verwende ich bis dato ein altes Stillkissen meiner Frau
    7. Immer denken: Es geht vorbei!

  4. Eine echt gute Sache mit der Seite!
    Was ich jedem raten kann der die gleichen Probleme hat wie ich nach der Mandel OP ist Kamistad (das Gel) oder Kamilosan (Lösung zum sprühen).
    Ich hatte abartige Schmerzen in der Zunge und die Schmerzmittel haben dagegen nicht geholfen. Der Hals/ Rachen war nicht das Ding. Nicht geil aber zu überstehen. Ich hab im Krankenhaus vor Schmerzen gelitten und dann kam ich auf die Idee mit Kamistad – das war die erste Stunde ohne abartige Schmerzen. Das schwierige ist die Stelle zu treffen aber sobald das geschafft hat möchte man Vorfreunde weinen.
    Ich war auch bei meiner Ärztin mit dem Problem die konnte sich nicht erklären warum die Schmerzmittel nicht anschlagen. Ich hab dann nochmal weiter gegooglt was mir helfen könnte und bin bei der Sprühlösung von Kamilosan fündig geworden. Nicht ganz so wirksam und nicht ganz so lang anhaltend aber dafür einfacher anzuwenden. Was mich interessieren würde, ist wann man wieder richtig schmecken kann. Meine OP ist jetzt fast genau einen Monat her.

  5. Einen schönen guten Morgen,
    auch ich habe eine Mandel OP hinter mir. Bin 53 Jahre und es war Zeit, da die Mandelentzündung chronisch war. Hinzu kam, dass ich das Gefühl hatte, mich gar nicht mehr zu erholen.
    Aber ohne diese Internetseite hätte ich es nicht geschafft. So war ich für das Krankenhaus super vorbereitet. Vielen, vielen Dank.
    Nur zwei kleine Ergänzungen für die Heilung: mit Camilosan nach jedem Essen gründlich spülen, Kinderkaugummi kauen (das macht den Belag geschmeidig) und Malzbier trinken! Tipp 1-2 bekam ich von netten Krankenschwestern, Tipp 3 ist aus dem Internet und es hilft!
    Nun ist bei mir Tag 20. Mir geht’s prima und auch nicht mehr so erschöpft.
    Allen die es noch vor sich haben: Nur Mut! Auch im mittleren Alter kann man das gut überstehen.

    1. Christian Brechtel

      Hallo 🙂
      Vielen Dank für die freundliche Rückmeldung – Sie haben es geschafft!
      Die Tipps nehme ich sehr gerne auf.
      Viele Grüße und Glückwunsch: ab nun gibt es nie wieder eine Mandelentzündung 😉
      Christian Brechtel

    2. Hallo Ute,
      mit Interesse lese ich gerade den Tipp mit dem Malzbier, was genau bewirkt dieses? Mein Sohn ,22, ist gerade erlassen worden und noch mittendrin in Schmerz und Schlappheit , es lösen sich gerade immer mal Belagstücke und die Angst vor Nachblutungen ist allzeit präsent. Bei kamillosan denke ich an das Konzentrat, welches man verdünnt?
      Für eine Antwort wäre ich dankbar, alles Gute cornelia

  6. Hallo Herr Brechtel
    Ihnen ein herzliches Dankeschön für diese tolle Seite, die ich ständig aufrufe, da unser Sohn, 22, nach etlichen Mandelentzündungen in Folge nun diesen Schritt tun musste. Ihre Schilderungen sind sehr ermutigend und tröstlich und geben viele Informationen ,wofür ich sehr dankbar bin, man ist ja so unsicher. Bei mir wurden sie vor 51 Jahren sehr krude unter örtlicher Betäubung, die nicht wirkte, entfernt, Schmerzmittel für Kinder gab es nicht, da sind wir heute zum Glück weiter. Alles Gute Ihnen !! Viele Grüße, cornelia

  7. Salut Herr Brechtel,
    ich bin unglaublich froh, Ihre Seite noch 14 Tage vor dem Eingriff entdeckt zu haben. Heute ist Tag 6 nach der OP und eigentlich wende ich alle Tipps an und komme einigermaßen über den Tag. Tatsächlich waren aber die Befürchtungen vorher größer als alles Andere und zum Umgang mit Angst und Sorgen sind Ihre Informationen und die der Leser*innen Gold wert. Tatsächlich war ich im Berliner Bundeswehrkrankenhaus (als Zivilistin) aber auch gut aufgehoben.
    Vielen Dank für das Engagement, Gabriela

    1. Hallo Gabriela,
      ganz lieben Dank für diese liebe Rückmeldung – auch darüber habe ich mich sehr gefreut 😉
      Von nun an nie wieder eine Mandelentzündung. Freut mich, dass alles gut gegangen ist.
      Nochmals lieben Dank und weiterhin alles Gute. Christian

  8. Hallo,
    ich habe meine Mandel-OP im März und ehrlich gesagt eine Riesenangst.
    Ich bin 40 und schiebe diesen Eingriff seit Jahren vor mir her, habe sogar im letzten Jahr einen Termin wieder abgesagt.
    Nun habe ich allerdings seit Anfang Dezember eine Rachenentzündung und Seitenstrangangina, welche einfach nicht mehr weggehen wollen. Also, Angst wegschieben und los geht’s!
    Deine Seite nimmt mir zusätzlich viel Angst 🙂 danke dafür!
    Mich würde noch interessieren, ob die Rachenmandeln (Polypen) bei dir/euch auch gleich mit entfernt wurden? Mein HNO hat das nämlich vor, falls ihm bei der OP nicht gefällt, was er dort sieht….
    Und ich mache mir natürlich Gedanken, ob das etwaige Nachblutungen begünstigt. Wären ja zusätzlich Wunden.
    Liebe Grüße
    Tanja

    1. Christian Brechtel

      Hallo Tanja,
      ich habe dir gerade eine Mail geschrieben.
      Alles wird gut und es gibt keinen Grund Angst zu haben 😉
      Gruß Christian

  9. Bei mir (41, 2 Kinder) war die Tonsillektomie alternativlos: zu den Mandelentzündungen gesellten sich noch Blasenentzündungen, sprich, die Biester mussten raus. Heute ist Tag 11, ich habe alles gut ohne Nachblutungen überstanden, einzig rechts ist noch eine Schwellung, bei der die Schmerzen bis ins Ohr ausstrahlen. Klar ist das alles nicht toll, aber die Aussicht auf „nie mehr Streptokokken im Hals“ lässt einen fast euphorisch die Schmerzen überstehen.
    Ich google Krankheiten eigentlich nicht, da das Netz nicht objektiv ist. Kaum jemand, bei dem alles super verläuft, legt sich ein Benutzerkonto für die einschlägigen Seiten an. Daher liest man meistens nur über Komplikationen – das braucht kein Mensch.
    Vielen Dank daher für diese tolle Seite, die wirklich informativ und objektiv weiterhilft. Ich werde ein paar Euro für den Fortbestand der Seite spenden.
    Herzliche Grüße
    Melina

    1. Christian Brechtel

      Hallo Melina,
      lieben Dank für die Nachricht! Ich freue mich für dich, dass die OP so gut verlaufen ist! Vor allem zeigt es den Leserinnen und Lesern, dass eine Mandel-OP im „hohen Alter“ (natürlich gemeint im Sinne von „über 5 – 10 Jahre alt“ *grins* ) keineswegs nicht bedeuten muss, dass es Komplikationen gibt. Gerade von Erwachsenen bekomme ich häufiger die Rückmeldung, dass sie vernünftig mit der Nachsorge an den Tagen nach der OP umgehen – sofern das Wissen vorhanden ist. Daher auch diese Website, die inzwischen doch tatsächlich schon über 700.000 Aufrufe (und bislang 5 Spenden) zählen darf – somit ganz herzlichen Dank an dich für Nr. 6 🙂
      Dir weiter alles Gute – es ist ja nun quasi geschafft und die Schwellung ist ja nur noch eine (fast normale) Kleinigkeit.
      Viele Grüße
      Christian

      1. Hallo

        Also ich hatte meine OP am 9. März 2018. Und hab natürlich wie alle vorher im Internet gelesen. Das war der größte Fehler. Was da alles geschrieben wird ist ja furchtbar!
        Ich muss aber sagen, dass ich es mir viel schlimmer vorgestellt habe. Ja, es ist schmerzhaft, aber auszuhalten – wie eine schlimme Mandelentzündung. Aber: Mit Schmerzmittel gut zu behandeln.
        Ich habe 3 Wochen Krankenstand bekommen und bin froh drüber, denn das wichtigste ist viel trinken und essen… und viel Ruhe und schonen.
        Dann geht alles gut!

        LG und für alle die das jetzt noch vor sich haben.. Ihr schafft es.. Es ist nicht so schlimm.

        Kathrin

  10. Hallo liebe Gemeinde,

    ich bin heute an Tag 6 nach der OP.
    Tag 1 bis 4 waren sehr gut aushaltbar, nur der Kreislauf hat aufgrund niedrigen Blutdrucks öfter mal etwas schlapp gemacht.

    Seit gestern Abend habe ich sehr starke Schmerzen bis in beide Ohren und sobald ich das Kühlen unterlasse, schwillt mein Gesicht hamsterartig an.

    Bekomme 3x 30 Tropfen Novalgin und zeitlich versetzt 3 x 1 Ibuflam 600 und damit ist es gut aushaltbar.

    Trinken und Kühlen hilft mir persönlich sehr und ansonsten einfach ausruhen!

    Ich bin gespannt auf den weiteren Verlauf und die zwei bis drei Wochen unangenehm sind aushaltbar – im Vergleich zu ständigen Entzündungen 😉

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