Ratschlag Nr. 1: Aktivieren Sie Helfer
Mein HNO-Arzt prophezeite mir vor der OP, dass ich die ersten Tage danach „hilflos wie ein Embryo sei“. Er hatte damit zu 100 % Recht. Sie werden üblicherweise am 5. Tag nach der OP entlassen – sofern keine Komplikationen aufgetreten sind und die Ärzte davon überzeugt sind, dass Sie im Rahmen der Möglichkeiten Nahrung zu sich nehmen können. Gerade für die ersten Tage bzw. Wochen zuhause sollten Sie Hilfe annehmen und Freunde/Familie in Ihren Alltag integrieren. Lassen Sie sich z.B. unbedingt vom Krankenhaus abholen. Es ist einerseits beruhigend, dass Hilfe in der Nähe ist und Ihre Tasche sollten Sie auch nicht selbst tragen. Gleiches gilt für die ersten Tage zuhause. Für mich war es eine enorme Erleichterung, dass im Nachbarzimmer jemand schlief, der sofort Hilfe hätte holen können, wenn ich selbst vielleicht nicht mehr dazu in der Lage gewesen wäre. Letztlich kam es auch dazu, als am 9. Tag nach der OP eine Nachblutung auftrat (mehr dazu im Kapitel „Risiko Blutungen„). Aber ganz unabhängig von der Notwendigkeit, dass – wie schon im Krankenhaus – regelmäßig jemand nach einem schaut, brauchen Sie am Anfang Unterstützung beim kochen und bei den Einkäufen.
Wie lange sollten Sie vollumfänglich versorgt sein? Nun, das Risiko einer Nachblutung ist bis zum 9. Tag nach der OP am höchsten. Davon ausgehend, dass Sie die erste Hälfte davon im Krankenhaus verbringen, wäre mein Ratschlag, dass Sie mindestens die erste volle Woche zuhause nicht alleine sind, bzw. zumindest täglich jemand mehrmals vorbeischaut. Nehmen Sie angebotene Hilfe an und fragen Sie aktiv danach – es erleichtert Ihnen den Alltag und dient letztlich Ihrer Genesung.